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08 Die Krone, die das Land fuehrt

Mission 8: Die Krone, die das Land führt

Der Morgen bricht an und die Realität empfängt euch mit kalten Armen … und einem Kater. Euer Bett fühlt sich ungewöhnlich hart und steinig an. Ihr versucht, eure Beine über die Bettkante auf den Boden zu schwingen, doch ihr merkt, dass ihr keine Bettkante findet. Ihr seid bereits auf dem Boden.

Während eure zähen Gedankengänge versuchen, sich an letzte Nacht zu erinnern, werden sie durch ein viel zu lautes Klopfen an der Tür unterbrochen.

"Au, nicht so laut."

"Nutón de Kadmetré will euch und Lady Seren sprechen. Er erwartet euch in der großen Halle."

Lady Seren? Hitze steigt in euch auf, als ihr euch im Zimmer umseht. Ihr habt doch nicht etwa …

Nein, Lady Seren ist nirgendwo zu sehen. Sicherheitshalber schaut ihr auch unter eurem Bett nach, aber auch dort keine Spur von ihr. Erleichtert atmet ihr auf und eure Körpertemperatur kühlt wieder auf ein annehmbares Level ab. Dann durchfährt euch ein zweiter Schock. Euer Gehirn hat einige Erinnerungsfetzen aus letzter Nacht verarbeitet. Insbesondere erinnert ihr euch an eure "geniale" Idee, Nutón einen Streich zu spielen. Danach seid ihr aus der Schenke getorkelt und in den Matsch gefallen. An viel mehr könnt ihr euch, auch unter großen Anstrengungen, nicht erinnern.

Hektisch zieht ihr eure Kleider an, im Hinterkopf schon Entschuldigungen vorbereitend. Ihr tretet aus der Tür und überlasst es dem verdutzten Diener, das Chaos hinter euch in Ordnung zu bringen. Hastig eilt ihr durch die Gänge von Burg Greifenstein zur großen Halle, wo Nutón schon auf euch wartet.







Mission 8.1: Das Gold, das die Fesseln löst

Nur minimal nach Atem ringend, öffnet ihr die Tür.

"Ich bitte vielmals um-" Ihr müsst kurz Luft holen "-Entschuldigung. Ich habe -"

"Schon in Ordnung, Kilian. Nach den Anstrengungen der letzten Monate sei euch eine Pause vergönnt."

Anscheinend habt ihr euren gestrigen Plan nicht in die Tat umgesetzt. Oder ihr wart sehr leise. Zumindest ist Nutón de Kadmetré nicht deswegen hier.

"Wir haben eine Lösegeldforderung für den König erhalten." Erläutert er ohne Umschweife "Offenbar wurde er in seiner eigenen Burg angegriffen und entführt."

Das überrascht euch nicht, der König war seit jeher noch nie für seine militärische Entschlossenheit bekannt. Oder für irgendeine Art von Entschlossenheit.

"Wir brechen sofort auf, um das Lösegeld aufzutreiben." Fährt Nutón fort

Eine Mischung aus Wut und Trotz kocht in euch hoch.

"Warum sollten wir die Forderung erfüllen?" Protestiert ihr.

"Weil es unser König-"

"Wo war der König, als Barclay das Land an sich riss? Wo war er, als Greifenstein angegriffen wurde? Wo war er, als wir ihn am meisten brauchten?"

Nutón will etwas erwidern, bevor ihr richtig in Fahrt kommt, doch sein Blick wandert auf etwas hinter euch.

"Er hat uns den Rücken gedeckt, als die Weitwinkler uns umzingelt hatten, vergiss das nicht."

Es ist Lady Seren.

"Außerdem" wirft Nutón ein "ist ein schwacher König besser als gar kein König. Durch Barclays Tod ist ein Machtvakuum entstanden, das nicht-" ihr wollt etwas erwidern, doch Nutón wirft euch einen scharfen Blick zu "das nicht durch uns ausgefüllt werden kann. Machthungrige und ehrgeizige Herrscher haben bereits ein Auge auf dieses Land geworfen. Einer davon ist Barclays Vater, der die Ländereien seines Sohnes zurückgewinnen will."

"Mit anderen Worten: Er will selbst König werden." erwidert ihr

"Auf jeden Fall sollten wir keine Zeit verschwenden und uns sofort auf den Weg machen. Ihr müsst nicht mitkommen, ich schaffe das notfalls auch alleine." Lady Serens Stimme ist ungewöhnlich forsch. Doch als Kommandantin der Garde ist es ihre Aufgabe, den König unter allen Umständen zu beschützen. Mit dem Entschluss, euch gegen Barclay zu helfen und den König sich selbst zu überlassen, hat sie ihre Pflichten bereits mehr als vernachlässigt.

Sie dreht sich um und verlässt die Halle. Fragend blickt ihr Nutón de Kadmetré an, doch dieser zuckt nur mit den Schultern und folgt Lady Seren.

Es gefällt euch überhaupt nicht, dem König schon wieder aus der Bredouille zu helfen, aber Nutóns Argumente waren stichhaltig und ihr habt auch nicht vergessen, was der König für euch in der Blutsteppe getan hat. Außerdem würden sie ohne euch mit Sicherheit scheitern.

Ihr sattelt euer Pferd und reitet mit Lady Seren und Nutón nach Burg Schwarzfels, dem Königssitz. Auf dem Weg werdet ihr das Gefühl nicht los, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Lady Seren, Nutón de Kadmtré …. Lyall fehlt! Auf Nachfrage erfahrt ihr, dass er in den ersten Morgenstunden zurück zur Wetzküste geritten ist, um seine neue Heimat in Augenschein zu nehmen. Abgesehen davon verläuft die kurze Reise schweigsam.

Angekommen in Burg Schwarzfels trefft ihr euch mit Lady Seren und Nutón im Bergfried.

"Unsere Späher berichten, dass Barclays Vater das nahegelegene Jagdschloss des Königs eingenommen hat. Wahrscheinlich will er von dort das erforderliche Lösegeld eintreiben." Beginnt ihr die Lagebesprechung.

"Er hat uns einen Unterhändler geschickt. Offenbar schlägt Lord Barclay für die Dauer unseres Aufenthaltes einen Nichtangriffspakt vor."

"Seid ihr sicher, dass er ihn auch einhalten wird? Ein rachsüchtiger Vater ist unberechenbar, wir sollten die Bauern zur Sicherheit in die Burg einquartieren." Entgegnet Nutón de Kadmetré.

"Er hat keine Waffenproduktion und wenig Unterkünfte, da das Jagdschloss nicht für militärische Aktionen ausgelegt worden ist" Erwidert Lady Seren "und die Späher haben keine Truppenbewegungen Barclays feststellen können."

"Wir brauchen die Bauern vor der Burg, um das Lösegeld rechtzeitig einzutreiben und unsere Nahrungsversorgung sicherzustellen. Außerdem ist Barclays Vater trotz alledem immer noch ein Lord. Einen Nichtangriffspakt zu brechen, würde den Namen seiner Familie unwiderruflich mit Schande beflecken."

Eure Argumentation verfehlt ihre Wirkung nicht, Nutón gibt euch widerwillig recht. Ihr sucht Lady Serens Blick als Bestätigung, doch sie ist schon auf dem Weg zur unteren Wall.

Hinweise:

Diebe sind eine hervorragende Möglichkeit, Besitztümer zu verschieben. Lasst euch allerdings nicht erwischen, ihr habt einen Nichtangriffspakt mit Barclay. Haltet ihn ein, wenn ihr eure Ehre bewahren wollt.

Ihr könnt kein Stein oder Eisen verkaufen, Nutón aber schon. Wählt weise, wer von euch das Lösegeld eintreiben soll, bevor Barclay es tut.







Mission 8.2: Die Klinge, die auf Abstand hält

Ihr habt noch etwas anderes vergessen, etwas Wichtiges: eure Bogenschützen. Nicht nur eure Bogenschützen, sondern auch jegliche Arten von Fernkämpfern und deren Produzenten.

Erst jetzt, da ihr das Lösegeld erfolgreich eingetrieben habt, wird euch dessen bewusst, da eure jetzige Truppenstärke nicht ausreichen wird, um den König zurück in die Burg zu eskortieren. Nutón de Kadmetre hat selbst auch nur wenige Truppen in der Hinterhand und Lady Seren … nun, Lady Seren werdet ihr garantiert nicht fragen.

Im Falle einer Meinungsverschiedenheit mit den Entführern sollte eine Streitmacht gut gerüsteter Nahkämpfer ausreichen, um euren Standpunkt argumentativ zu verstärken.

Mission 8.3 und 8.4 haben mal wieder nicht reingepasst, deswegen hier wieder der Link: https://1drv.ms/w/s!ApYx3zAtUNzVg0LjfmQVbuAmc19b